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Fehlerbehebung Schichtverschiebung beim 3D Druck
Versetzte Schichten beim 3D Druck
Die meisten 3D Drucker verwenden eine Steuerung, die keine Rückkopplung zur Position des Druckkopfs zulässt. Vereinfacht gesagt bedeutet das, der 3D Drucker versucht einfach, den Druckkopf zu einem bestimmten Ort zu bewegen. Die Druckersteuerung kann jedoch nicht erkennen, ob eine vorberechnete Position auch tatsächlich erreicht wurde. In den meisten Fällen funktioniert das ganz gut, ohne dass Du negative Auswirkungen spürst, weil die verbauten Schrittmotoren stark genug sind, kleine Hindernisse (z. B. ein kleiner Tropfen Filament) ohne Beeinträchtigung zu passieren. Du wirst jedoch feststellen, wenn Du den Druckkopf in seiner Bewegung störst (indem Du z. B. ein wenig dagegen drückst), dass die Druckersteuerung dies nicht bemerkt. Im Ergebnis beginnt der 3D Drucker seine Arbeit an anderer Stelle als im gcode vorberechnet. Tritt eine Schichtverschiebung im 3D Druck erst einmal auf, gibt es leider keine Möglichkeit, diesen Fehler nachträglich zu korrigieren. Du kannst jedoch durch Beobachtung des Druckprozesses evtl. noch frühzeitig eingreifen, bevor es tatsächlich zu einem Fehler im Druckbild kommt.
Druckkopf bewegt sich zu schnell
Bei sehr hohen Geschwindigkeiten kann es passieren, dass die Schrittmotoren Deines 3D Druckers überlastet werden und dadurch nicht mehr genau die Anzahl Schritte ausführen, als für eine exakte Bewegung notwendig wären. Solltest Du also versuchen, Deinen 3D Drucker mit schnelleren Geschwindigkeiten zu betreiben, als die Motoren verarbeiten können, hörst Du typischerweise ein Klickgeräusch, sobald der Motor die gewünschte Position nicht erreicht. Wenn dies geschieht, werden alle anschließenden Teile des 3D Drucks im Verhältnis zu den bisher gedruckten Teilen versetzt. Du siehst das anhand einer mehr oder weniger markanten Stufe innerhalb des Bauteils. Dieser Effekt kann durchaus erst auftreten, wenn die Schrittmotoren schon eine Weile gelaufen sind und sich dadurch stark erhitzen. Du würdest den Fehler also nur bei größeren oder komplexeren Bauteilen bemerken, nicht bei kleinen einfachen Objekten.
Wenn Du denkst, dass sich der Druckkopf Deines 3D Druckers zu schnell bewegt, versuche, die Druckgeschwindigkeit um 50 % zu verringern, und beobachte das Druckergebnis im Nachgang. Verringere in Deiner Slicer Software sowohl die Druckgeschwindigkeit als auch die Bewegungsgeschwindigkeit. Die Druckgeschwindigkeit steuert die Geschwindigkeit von Bewegungen, bei denen der Extruder aktiv Kunststoff extrudiert. Die Bewegungsgeschwindigkeit steuert die Geschwindigkeit von schnellen Bewegungen, bei denen kein Kunststoff extrudiert wird, der Druckkopf also von einem Punkt zum nächsten "springt". Wenn eine dieser Geschwindigkeiten zu hoch eingestellt ist, kann es zu Schichtverschiebungen kommen. Theoretisch könntest Du auch Beschleunigungseinstellungen in der Firmware Deines 3D-Druckers ändern. Wir raten Dir aber dringend davon ab, solltest Du nicht genau wissen, was Du dort wie einstellen musst. Schlimmstenfalls verlierst Du Gewährleistungsansprüche oder Dein 3D Drucker versagt den Dienst vollständig.
Mechanische oder elektronische Probleme
Sollten die Schichtverschiebungen selbst bei niedrigen Geschwindigkeiten bestehen bleiben, könnte dies auf mechanische oder elektronische Probleme Deines 3D Druckers hinweisen. Die meisten 3D Drucker verwenden zum Antrieb Ihrer Achsen Zahnriemen, welche aus Neopren oder Polyurethan gefertigt sind und meist eine Gewebeschicht aus Glasfaser zur Stabilisierung haben. Im Laufe der Zeit dehnen sich diese Riemen etwas, was zu einer schlechteren Riemenspannung führt, die sich wiederum auf die Druckkopfpositionierung auswirkt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Zahnriemen so locker wird, dass er vereinzelt Zähne des Antriebs überspringt. Der Effekt ist dem Effekt verlorener Schritte des Schrittmotors recht ähnlich. Umgekehrt ist ein zu straff gespannter Riemen aber auch eine mögliche Ursache, dass ein Schrittmotor nicht genügend Kraft aufbringen kann.
Prüfe daher zunächst die Spannung der Zahnriemen. Diese müssen fest genug sitzen, dass ein Überspringen im Antriebszahnrad verhindert wird. Andererseits müssen sie aber auch locker genug sitzen, dass der Schrittmotor sich noch bewegen kann. Prüfe im nächsten Schritt, ob die Riemenscheiben, die auf den Schrittmotoren befestigt sind festsitzen. Meist sind die Riemenscheiben mit einer kleinen Madenschraube mit Innensechskant befestigt. Prüfe bei jeder(!) Riemenscheibe, ob sie sich auf der Motoraufnahme drehen lässt, ohne dass sich der Motor mit dreht. Sollte das der Fall sein, ziehe die Madenschraube vorsichtig fest an, bis sich die Riemenscheibe nur noch zusammen mit dem Motor bewegen lässt.
Sind alle mechanischen Fehlerquellen ausgeschlossen, kommen noch elektronische Probleme in Betracht, die zu Schrittverlusten bei den Schrittmotoren führen. Exemplarisch seien folgende Fehlerquellen genannt, welche aber keine vollständige Liste aller möglichen elektronischen Fehlerquellen darstellt:
- zu geringe Spannungsversorgung der Schrittmotoren
- Überhitzung der Treiber
- Kriechströme auf der Platine
Elektronische Fehlerquellen solltest Du, sofern Du nicht zufällig Elektroniker bist, fachmännisch prüfen lassen. Hier ist Kenntnis über die elektronischen Komponenten, deren Funktionsweise und deren notwendige Spannungsversorgung erforderlich. Kontaktiere daher nach Ausschluss aller mechanischen Fehlerquellen und bei Verdacht auf elektronische Probleme den Hersteller Deines 3D Druckers.