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3D-Drucker Fehlerbehebung 3D-Drucker extrudiert zu wenig Material
Der 3D Drucker extrudiert zu wenig Material (under extrusion)
Wenn Dein 3D Drucker zu wenig Material fördert, macht sich das durch dünne, brüchige Linien in Deinem 3D Druck bemerkbar. Dieses Phänomen, auch bekannt als "under extrusion", kann mehrere Ursachen haben, die wir Dir nachfolgend kurz erläutern. Doch das wichtigste zuerst, Dein 3D Drucker kann nicht erkennen, welchen tatsächlichen Durchmesser Dein aufgespanntes Filament aufweist. Alle notwendigen Einstellungen werden in Deiner Slicer Software vorgenommen. Vergewissere Dich, dass die Einstellungen Deiner Slicer Software mit der Konfiguration Deines 3D-Druckers übereinstimmt. Technisch gesprochen: Die Slicer Software errechnet aus den gemachten Angaben zu Filament- und Düsendurchmesser den notwendigen Materialfluss und hinterlegt diesen Wert im G-Code, dem Druckbefehl für Deinen 3D Drucker.
Falscher Filamentdurchmesser
Stelle bitte in Deiner Slicer Software den tatsächlichen Filamentdurchmesser des aufgespannten Filaments ein. Bei Qualitätsfilamenten ist der Filamentdurchmesser meist mit einer Genauigkeit von ca. 0,05-0,1 mm angegeben. Um den korrekten Durchmesser Deines Filaments zu prüfen, miss bitte auf einer Länge von ca. 1-2 m Filament den Durchmesser an mehreren Stellen mit einem Messschieber und ermittele daraus einen Mittelwert. Angenommen, Du misst an vier Stellen die Werte 1,73 mm, 1,74 mm, 1,76 mm und 1,74 mm, dann übernimmst Du den Mittelwert 1,74 mm. Solltest Du das Gefühl haben, dass der Durchmesser sehr stark variiert, nimm an weiteren Stellen neue Messwerte. Unter Umständen enthält Dein Filament nur eine besondere Unregelmäßigkeit an einem bestimmten Abschnitt. Beachte bitte, dass geringe Abweichungen keinen großen Einfluss auf das Druckergebnis haben werden. Je größer jedoch die Abweichungen, desto stärker die Auswirkung auf Dein Druckergebnis.
Falscher Düsendurchmesser
In Deiner Slicer Software kannst Du den Düsendurchmesser ebenfalls einstellen. Manche 3D Drucker haben wechselbare Düsen, sodass Du Deinen 3D-Drucker mit unterschiedlichen Düsendurchmessern bestücken kannst. Vergewissere Dich, dass der Durchmesser Deiner eingesetzten Düse mit den Einstellungen in Deiner Slicer Software übereinstimmt. Darüber hinaus, kann sich der Durchmesser Deiner Düse im Laufe der Zeit vergrößern. Typischerweise werden Messingdüsen bei FDM/FFF 3D Druckern verwendet. Messing hat den Vorteil, dass es leicht zu verarbeiten ist, günstig herzustellen ist und Wärme gut leitet. Ein Nachteil der Messingdüsen ist jedoch, dass die Düsen relativ leicht beschädigt werden können. Beim Einsatz von abrasiven Filamenten (z. B. metallgefülltes Filament, leuchtendes Filament, etc.) wird nach und nach Messing im Inneren der Düse abgerieben, wodurch sich auch die Austrittsöffnung allmählich erweitert.
Du kannst den Durchmesser Deiner Düsen annäherungsweise überprüfen, indem Du etwas Filament extrudierst und den so entstandenen Faden mit einem Messschieber abmisst. Bitte beachte dabei, dass das ausgetretene Filament nicht den exakten Durchmesser wiedergeben wird, sondern vermutlich etwas breiter sein dürfte. Dennoch erhältst Du auf diesem Wege zumindest einen Hinweis auf Probleme mit dem Düsendurchmesser in Fällen, bei denen die Abweichung sehr groß ausfällt (z. B. Fadendurchmesser 0,6 mm bei einer 0,4 mm Düse). Sollte Deine Düse eine vergrößerte Austrittsöffnung aufweisen, solltest Du über einen Austausch nachdenken. Natürlich kannst Du aber auch mit einem veränderten Wert für den Düsendurchmesser in Deiner Slicer Software drucken.
Verschmutzte Düse
Bei der Verarbeitung von Filament in Deinem 3D Drucker setzen sich nach und nach Rückstände des verwendeten Materials ab. Dies können Russrückstände oder Farbpartikel sein. Durch die Ablagerungen wird einerseits die Wärmeleitfähigkeit geringfügig eingeschränkt und andererseits der zur Verfügung stehende Raum innerhalb der Düse verringert. Im Ergebnis wird das Filament zunehmend schlechter zu verarbeiten sein. Zum Reinigen der Düse werden im Handel spezielle Reinigungsfilamente angeboten. Eine weitere Methode ist der Atomic Pull. Bei dieser Methode heizt Du das PLA-Filament auf, drückst es von Hand durch die Düse und lässt die Düse anschließend bis auf ca. 85-90 °C abkühlen. Anschließend ziehst Du das Filament mit einem Ruck aus der Düse. Dadurch werden Rückstände mit herausgerissen. Wiederhole den Vorgang, bis an dem herausgezogenen Filament keine Rückstände mehr anhaften.
Erhöhe die Flussrate (flow rate)
In Deiner Slicer Software solltest Du eine Einstellmöglichkeit zur Regulierung der Materialflussrate finden können. Wenn alle zuvor beschriebenen Möglichkeiten keine Besserung im Druckergebnis gebracht haben, kannst Du mit der Erhöhung der Materialflussrate einen höheren Materialdurchsatz erzwingen. Taste Dich bitte schrittweise an einen Wert, der Deinen Vorstellungen am nächsten kommt. Die Materialflussrate wird in Prozent angegeben, ein Wert von 102 bspw. bedeutet eine um 2 % erhöhte Flussrate, ein Wert von 95 hingegen bedeutet eine um 5 % reduzierte Flussrate. Je nach 3D Drucker und verwendeter Slicer Software sind möglicherweise feste Profile für Deinen 3D Drucker hinterlegt. Erhöhe in Deiner Slicer Software langsam (am besten nicht mehr als 2 % mit einem Mal) den Wert der Materialflussrate und unternimm anschließend einen Probedruck.