3D-Drucker Fehlerbehebung wenn während des 3D-Drucks nicht mehr extrudiert wird

Während des 3D-Drucks tritt plötzlich kein Material mehr aus

Der 3D-Druck läuft bis zu einem bestimmten Punkt normal, dann tritt plötzlich kein Filament mehr aus, der Drucker läuft aber weiter. Das ist natürlich besonders ärgerlich, denn Du könntest jetzt einen schönen 3D-Druck in Händen halten, stattdessen kümmerst Du Dich um die Fehlersuche. Die gute Nachricht ist, dieser Fehler kennt normalerweise nur wenige Ursachen. Warum der Fehler auftritt und was Du dagegen unternehmen kannst, beschreiben wir Dir in diesem Beitrag. Falls schon zu Beginn praktisch kein Filament mehr aus der Düse ausgetreten ist, könnten Dir die Fehlerbeschreibungen zu dem Fehler wenn kein Filament extrudiert wird helfen.

Es gibt ein Problem mit dem Filament

Das Filament ist aufgebraucht

Dieser Fehler führt zwangsläufig dazu, dass Dein 3D Druck unterbrochen wird. Ebenso einfach ist er dann aber auch zu lösen. Durch Einlegen einer neuen Spule kannst Du mit Deinem 3D Modell erneut beginnen. Bevor du aber loslegst, vergewissere Dich, dass auch wirklich kein Filament mehr im Direkt- oder Bowdenextruder steckt. Sollte dies nicht der Fehler sein, sieh Dir unsere nächsten Beschreibungen an.

Das Filament ist am Feeder abgerieben

Der Feedermotor dreht das Zahnrad kontinuierlich, solange ihn der 3D Drucker mit Strom versorgt. Bei Druckern ohne Filamentsensor bemerkt der Drucker jedoch nicht, wenn die Förderung des Filaments aussetzt. Dies kann z. B. dann der Fall sein, wenn sich das Zahnrad des Extruders in das Filament eingegraben hat, bis dieses so weit abgerieben ist, dass das Extruder-Zahnrad kein Filament mehr zu packen bekommt. Prüfe also bitte, ob Dein Filament auf Höhe des Zahnrads stark eingekerbt ist. Sollte das der Fall sein, lies bitte unsere Beschreibung, wenn sich der Extruder in das Filament eingräbt. Wenn Du auch diesen Fehler ausschließen kannst, lies bitte unsere nächste Fehlerursache.

Das Filament ist verknotet

Beim Öffnen, Wechseln oder Umspulen von Filament kann es passieren, dass sich das Ende des Filaments unbemerkt unter den Filamentstrang durchlegt. Beim Abspulen des Filaments kann es dann dazu kommen, dass der Extruder das Filament wie bei einer Schleife oder einem Knoten immer enger zuzieht, bis dieses nicht mehr abgewickelt werden kann. Das erkennst Du schnell, wenn Du einen prüfenden Blick auf die Spule wirfst. Dann hilft Dir nur noch sorgfältiges Entwirren und erneutes Aufspulen des Filaments, bevor es wieder weiter gehen kann. Auch bei diesem Fehler wirst Du eine Einkerbung auf Höhe des Extruder-Zahnrads sehen. Übrigens, in seltenen Fällen kann das auch bei original gewickelten Spulen vom Hersteller passieren. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies bei Qualitätsfilamenten vom Markenhersteller geschieht, ist praktisch auszuschließen.

Das Filament hat den falschen Durchmesser

Die zwei am Markt angebotenen Filamentdurchmesser haben 1,75 mm und 2,85 mm. In seltenen Fällen findet man aber auch Durchmesser von 2,9 mm oder 3,0 mm. Wenn Dein 3D Drucker 2,85 mm Filament benötigt (meist Bowdensysteme bzw. Großraumdrucker) und Du versehentlich ein Filament mit 1,75 mm Durchmesser einlegst, kann es sein, dass Dir der Fehler nicht auffällt, weil der Extruder das Filament gerade noch so zu packen bekommt, um es vorzufördern. Doch dann beim 3D Druck bricht der Fluss zwangsläufig ab, da nicht mehr ausreichend Filament in der Düse ankommt. In dem Fall geht es mit einem Filament im passenden Durchmesser schnell weiter. Kniffliger wird es, wenn das von Dir eingesetzte Filament Schwankungen im Durchmesser hat. Dann könnte bspw. der Durchmesser an einer Stelle 2,0 mm haben, während du 1,75 mm bräuchtest. Dieser zu dicke Durchmesser führt dann dazu, dass das Filament in der Zuführung stecken bleibt. Prüfe in dem Fall an mehreren Stellen im Abstand von bspw. 50 cm, wie dick das Filament ist. Abweichungen von 0,05 bis 0,1 mm wird Dein Drucker wahrscheinlich noch tolerieren, auch wenn der 3D Druck möglicherweise nicht besonders gut gelingt. Stärkere Abweichungen führen aber ziemlich sicher zu Problemen. Auch hier gilt, Premiumfilamente von Markenherstellern zeichnen sich durch stabile Durchmesser aus.

Probleme am Hotend

Die Temperatur wird nicht gehalten

Ein weniger offensichtlicher Fehler ist ein defekter Thermistor bzw. Temperatursensor oder ein defekter Heater. In diesem Fall erreicht dann das Hotend keine ausreichend hohen Temperaturen, um die Nozzle auf die erforderliche Schmelztemperatur zu bringen. Dadurch wird das Filament zähflüssiger und tritt nicht mehr aus. Um diesem Fehler auf die Spur zu kommen, beobachte bitte die Temperaturanzeige Deines 3D Druckers. Fallen Dir starke Schwankungen auf, die Du bisher nicht bei Deinem Drucker beobachtet hattest, oder die die notwendige Schmelztemperatur unterschreiten, solltest Du Dir die Verkabelung ansehen. Im besten Fall musst du Heater oder Sensor nur richtig im Hotend fixieren oder auf dem Board neu anklemmen. Im ungünstigsten Fall musst Du Temperatursensor oder Heater tauschen.

Das Hotend ist verstopft

Auch ein verstopftes Hotend könnte eine mögliche Ursache für den Fehler sein. Wenn also die vorgenannten Tipps nicht die Ursache waren, prüfe bitte, ob das Hotend verstopft ist. Ein verstopftes Hotend kann durch Schutz oder andere Fremdkörper entstehen. Auch ein defekter Hotendlüfter kommt als Ursache in Betracht. Weitere mögliche Ursachen und wie Du diesen Ursachen auf die Spur kommst, haben wir Dir in unserer Fehlerbeschreibung zu verstopften Hotends beschrieben.

Die Düse ist verstopft

Eine verstopfte Düse kann ebenfalls Ursache dafür sein, dass der Druck plötzlich nicht mehr fortgeführt wird. Bei einer verstopften Düse kommen ebenso Verunreinigungen in Betracht, wie bei einem verstopften Hotend. Wie Du diesen Fehler behebst, haben wir ausführlich in der Fehlerbeschreibung zur verstopften Düse für Dich zusammengefasst.

Probleme mit dem Extruder-Motor

Überhitzter Extruder-Motortreiber

Hast Du alle anderen Fehlerquellen ausschließen können, kommt noch der Treiber des Extrudermotors in Betracht. Für die vielen Bewegungen des Motors fließt viel Strom durch den Treiber, welcher sich, wie der Motor auch, dadurch stark aufheizt. Sollte nun der Treiber über eine nicht ausreichende Kühlung verfügen und dadurch zu warm werden, schützt eine thermische Abschaltung im Treiber die Elektronik. Im Ergebnis arbeitet der ganze Drucker weiter, während Dein Feeder von der Stromzufuhr abgeschnitten ist. Ob also die thermische Abschaltung zugeschlagen hat, erkennst Du daran, dass der Drucker wieder normal arbeitet, wenn Du ihn für eine Weile ausgeschaltet ruhen lässt und er anschließend sein Werk wieder anstandslos verrichtet. In dem Fall könntest Du überlegen, ob Du eine zusätzliche Kühlung für die Elektronik verbauen möchtest.

Defekter Extruder-Motor

Der Vollständigkeit halber sei auch das noch erwähnt, der Extruder-Motor selbst könnte ebenfalls defekt sein. Da die Motoren jedoch robust gebaut sind und normalerweise nicht an ihrer Belastungsgrenze arbeiten, ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass eines der vorgenannten Probleme die Ursache war. Sollte Dein Motor tatsächlich defekt sein, findest Du Ersatz in unserem Shop. Sollte Dein 3D Drucker noch in der Gewährleistung sein, bitte den Hersteller um Ersatz.

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