3D Druck Wissen

Wissenswertes zum 3D Druck:

Tipps & Tricks:

Für einen gelungenen Start in den 3D Druck braucht es manchmall nicht viel. Hier findest Du Tipps & Tricks zu verschiedenen Problemstellungen beim 3D Druck. Wir werden die Liste kontinuierlich erweitern, falls Du ebenfalls einen Beitrag hinzufügen möchtest, freuen wir uns wenn Du diesen an uns schickst. Wir behalten uns die Entscheidung über eine Veröffntlichung vor, falls wir Deinen Artikel veröffentlichen, werden wir Deinen Namen dazu nennen. Bitte teile uns mit falls Du das nicht wünschst.

Was tun, wenn die Nozzle verstopft ist?

Jeder 3D Druck Enthusiast hat es schon erlebt. Der 3D Druck stockt, weil aus der Nozzle kein Filament mehr austritt. Schlimmer noch, es lässt sich auch kein Filament mehr durchpressen. In diesem Fall gilt, heize die Nozzle auf einen Temperaturbereich auf, der deutlich über der Verarbeitungstemperatur des Materials liegt. Also im Falle von PLA auf ca. 230-250 C, bei XT oder ABS auf ca. 260-280 C. Nimm Dir ein Reststück Filament und versuche es möglichst von Hand in die Nozzle einzuführen, nachdem die Wunschtemperatur erreicht ist (bei Filament im Durchmesser 1,75mm ist es hilfreich, mit einer kleinen Flachzange zu arbeiten). Presse das Filament nun vorsichtig durch die Nozzle, bis wieder Filament austritt. Reinige die Nozzle anschließend, indem Du reichlich Filament durchpresst. In manchen Fällen steckt das Filament an einer Stelle in der Nozzle fest, an der es nicht erhitzt werden kann. In diesem Fall versuche das Filament wahlweise mit einer Pinzette herauszuziehen, oder aber mit einer spitzen Pinzette oder einer stabilen Nadel hindurchzudrücken (dann sollte die Nozzle ebenfalls erhitzt werden!). Achte dabei darauf, die Nozzle nicht zu beschädigen. Versuche auf keinen Fall, das Filament von der Nozzlespitze her herauszudrücken, dies kann die Nozzle dauerhaft beschädigen!

Auf meinem 3D Druck sind dunkle Stellen zu sehen, was kann ich tun?

In und an der Nozzle von FDM/FFF 3D Druckern lagern sich mit der Zeit Rückstände ab, die mit dem flüssigen Material auf den 3D Druck gelangen können. Daher ist es ratsam, die Nozzle regelmäßig zu reinigen. Um die Nozzle Deines 3D Druckers zu reinigen, gehe wie folgt vor:

Die Nozzle von außen reinigen

Wir empfehlen Dir, die Nozzle von außen vor jedem 3D-Druck zu reinigen. Dazu erhitzt Du am besten die Nozzle auf die Drucktemperatur und reinigst anschließend die Nozzle mit einem weichen Tuch oder etwas Küchenpapier. Achte darauf, die Nozzle nicht direkt mit der Hand zu berühren, dies führt zu Verbrennungen! Bei besonders hartnäckigen Rückständen kannst Du einen Drahtpinsel verwenden. Sei aber stets Vorsichtig, dass Du die Nozzle nicht beschädigst!

Die Nozzle von innen reinigen

Um die Nozzle von innen zu reinigen, musst Du einen Trick anwenden, der unter dem Namen Atomic Pull bekannt ist. Dazu ziehst Du zunächst den Schlauch ab, der das Filament zuführt, um direkten Zugang zur Nozzle zu erhalten. Anschließend erhitzt Du die Nozzle auf eine Temperatur, die etwas über der Drucktemperatur des Filaments liegt. Wir empfehlen Dir, weißes PLA (dann ca. 220-230 C) zu verwenden, da mit diesem Filament die Handhabung sehr einfach ist und Du durch die Farbe die Rückstände am besten erkennen kannst. Jetzt führst Du das Filament ein (z. B. ein Stück Restfilament) und drückst es durch die Nozzle ca. 3-5 cm durch. Anschließend regelst Du die Temperatur der Nozzle auf ca. 90 C. Sobald die Temperatur erreicht ist ziehst Du das Filament mit einem Ruck aus der Nozzle. Am Filament siehst Du nun die Rückstände aus der Nozzle. Wiederhole den Vorgang so lange, bis Du keine Rückstände mehr am Filament siehst.

Wir raten dazu, den Atomic Pull regelmäßig anzuwenden. Insbesondere ist es ratsam den Atomic Pull anzuwenden, wenn Du das Material von einem Hochtemperatur Filament wie ABS oder XT bzw. einem Filament mit Füllstoffen wie z. B. Holz wechselst. Der Atomic Pull kann ebenfalls hilfreich sein, wenn Du von einem dunklen Filament auf helles oder Transparentes Filament wechselst.

Anleitungen:

Hier findest Du verschiedene Anleitungen, wie Dir ein erfolgreicher 3D Druck gelingt. Solltest Du hier ebenfalls einen Beitrag hinzufügen wollen, freuen wir uns auf Deine Zusendung. Wir behalten uns die Entscheidung über eine Veröffntlichung vor, falls wir Deinen Artikel veröffentlichen, werden wir Deinen Namen dazu nennen. Bitte teile uns mit, falls Du das nicht wünschst.

Stopped Heater Error Ultimaker 2

Wir hatten bei der Umrüstung unseres Ultimaker 2 auf den Olsson Block 35 Watt Heater ein merkwürdiges Problem festgestellt, das dazu führte dass wir plötzlich unerklärliche Underextrusion hatten. Es kam also zu wenig Material aus der Düse und die Wandstärken unserer 3D Drucke hatten extreme Abweichungen zu den erwarteten Wandstärken; sie waren einfach viel zu dünn. Wir versuchten Atomic Pull, höhere Nozzletemperatur, weniger Kühlung, Düsentausch und Sensortausch, doch alles half nichts. Über verschiedene Einträge im Ultimakerforum fanden wir dann die Lösung für unser Problem, welche wir gerne mit Euch teilen möchten. Alles was Ihr dafür benötigt, ist Zettel und Stift für Notizen, einen Computer mit installiertem Cura und ein USB-Kabel. Änderungen an den Geräteeinstellungen übernimmst Du auf eigene Gefahr, wir können dafür keine Haftung übernehmen!

Los geht es damit, dass Du Deinen Computer mit dem Ultimaker 2 per USB-Kabel verbindest und Cura startest. In Cura benötigst Du das Prontrface Interface. Um dorthin zu gelangen, lade ein Bauteil in Cura und klicke mit der rechten Maustaste auf speichern.

Cura Prontrface UI öffnen

Hier wählst du jetzt Drucke mit COMx aus. Sehr wahrscheinlich steht bei Dir nicht Drucke mit COM9, sondern ein anderer COM Port, je nachdem welchem COM Port Dein Ultimaker 2 zugeordnet wurde.

Daraufhin öffnet sich ein weiteres Fenster, das Prontrface Interface.

Cura Prontrface UI

Das Eingabefeld für die Befehle steht unterhalb der Textausgabe im Interface. Hier gibst Du gleich alle benötigten Befehle ein. Los geht es damit, dass Du die aktuellen PID Einstellungen Deines Ultimaker 2 ausliest. Dazu gibst Du im Befehlsfeld folgenden Befehl ein: M301 S250 den du mit Enter bestätigst.

Achte bitte darauf, dass Du Großbuchstaben verwendest und zwischen den beiden Codes ein Leerzeichen eingibst!

Befehlseingabe Prontrface UI Ultimaker 2 zur Ermittlung der PID Werte

Du erhältst nun die PID Werte deines Druckers. Sie sehen vermutlich etwas anders aus, als auf unserem Screenshot, das ist aber kein Problem. Entscheidend ist, dass Du im Textausgabefeld eine Zeile vorfindest, in der ok gefolgt von Werten erscheint.

Ausgabe der PID Werte für Ultimaker 2 und Null setzen der Werte

Diese Werte notierst Du Dir nun bitte für den Fall, dass Du sie noch einmal benötigen solltest, denn wir setzen diese Werte nun zurück, bevor wir das PID Autotuning durchführen.

Wie Du im vorhergenden Screenshot siehst, müssen wir nun folgenden Befehl eingeben: M301 P0.00 I0.00 D0.00 und mit Enter bestätigen. Achte bitte auch hier auf Großschreibung und Leerzeichen. Beachte bitte außerdem, dass du Punkte zwischen den Ziffern verwenden musst!

Ultimaker 2 Prontrface UI Autotune Befehl

Du siehst nun im Textausgabefenster erneut die Bestätigung. In der Zeile sollte nun der Text ok p:0.00 i:0.00 d:0.00 c:1.00 stehen. Damit sind die PID Werte Deines Ultimaker 2 erfolgreich zurückgesetzt worden und wir können mit Autotune beginnen. Gib dazu in der Befehlszeile nun M303 S250 ein und bestätige mit Enter. Großschreibung und Leerzeichen wie immer beachten!

Du solltest nun im Textausgabefenster die Meldung PID Autotune start sehen.Ultimaker 2 Prontrface PID Autotune start

Wir haben auch eine Anleitung gefunden, bei der der Befehl M303 S150 lautete. Sollte PID Autotune bei Dir mit einer Temperaturfehlermeldung abbrechen, versuche bitte diesen Befehl.

Autotune wird nun mehrere Male Deine Nozzle auf Maximaltemperatur aufheizen und ein wenig abkühlen lassen. Gedulde Dich bitte bis zur folgenden Meldung.

PID Autotune finished

Damit hast Du nun neue PID Werte ermittelt, die Du als nächstes in Deinem Drucker speicherst. Gib bitte die letzten angezeigten Werte mit folgendem Befehl ein:

M301 Px.xx Ix.xx Dx.xx

Die Werte, die wir hier mit x angegeben haben, ersetze bitte mit den Ziffern, die bei Dir angezeigt werden. Hier siehst Du ein Beispiel unserer Eingabe.

Ultimaker 2 neue PID Werte eingeben

Wie immer, achte bitte auch hier auf Großschreibung, Leerzeichen und Punkte. Vergewissere Dich bitte, dass Du die Werte korrekt eingegeben hast, bevor Du mit Enter bestätigst.

Sobald die eingegebenen Werte übernommen wurden, musst Du sie nur noch mit dem Befehl M500 speichern.

PID Autotuning Werte in Ultimaker 2 speichern

Mit drücken der Entertaste werden die Werte auf Deinem Ultimaker 2 gespeichert. Du erhälstst im Textausgabefeld eine Erfolgsmeldung echo: Settings stored, wie die folgende.

Neue PID Werte auf Ultimaker 2 gespeichert

Du kannst die erfolgreiche Übernahme der Daten prüfen, indem Du erneut den Befehl zum Auslesen der PID Werte Deines Ultimaker 2 eingibst.

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